Am 20.06.2019 fand in Potsdam in den Räumen der ILB (Investitionsbank des Landes Brandenburg) am Hauptbahnhof der „14. Arbeitskreis Energiemanagement in kleinen Kommunen“ veranstaltet von der WFBB (Wirtschaftsförderung Brandenburg) statt. Referenten aus Wirtschaftsförderung, Forschung und Praxis sprachen über das Thema Lüftungsanalagen in Schulgebäuden und diskutierten mit dem Auditorium über Probleme aus Planung und Umsetzung.
Einhellige Meinung des Arbeitskreises war, ein vollständiger Verzicht auf Lüftungsanlagen reiche nicht aus, um die Vorgaben zu Luftqualität in Klassenzimmern zu erfüllen. Diese liegen nach VDI 6040 bei 1000 ppm (entspricht 0,1%) CO2-Konzentration. Die natürliche Konzentration von CO2 in der Luft liegt bei ca. 400 ppm. Eine erhöhte Konzentration des Treibhausgases führe dazu, dass die Leistungsfähigkeit von Schüler*innen und Lehrer*innen im Verlauf einer Unterrichtsstunde stark abnehmen.
Erschreckende Studien aus Bayern, Hamburg und Berlin aus den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass die als gesundheitlich unbedenklich bezeichnete CO2-Konzentration (gemittelt über 45 Minuten) von 1000 ppm oftmals deutlich überschritten wird. In einer Berliner Studie des Lageso aus dem Jahr 2014 fanden 82% des Unterrichts oberhalb dieses Wertes, 7% davon sogar im „hygienisch inakzeptablen“ Bereich oberhalb von 2000 ppm, statt. Ein weiteres Ergebnis der Studien ist: Lüften allein reicht oftmals nicht.
Bei geplanten Sanierungen von Schulgebäuden empfiehlt der Arbeitskreis daher technische Lüftungslösungen mit in die Planungen einzubeziehen, Neubauten im Passivhausstandard oder gar Plusstandard (Gebäude erzeugen mehr Energie als sie verbrauchen) zu bauen und diese mit Lüftungsanlagen zu versehen. Die höheren Kosten könnten teilweise durch geringere Verbräuche ausgeglichen werden. Ergebnis wäre eine höhere Energieeffizienz und bessere Luft. Zudem könnten Lüftungsanlagen in Verbindung mit entsprechenden Lüftungskonzepten (z.B. automatische Nachtlüftung) im Sommer zu angenehmeren Temperaturen in den Klassenzimmern führen.
Die Kosten für eine solche Sanierung sind allerdings immens. Dazu kommen monatelange Schließungen während der Umbaumaßnahmen. Also nichts für Zwischendurch.[HCD(1] Hier sind vor Allem die Bundesregierung und das Land Brandenburg gefragt, um Möglichkeiten für die Kommunen zu schaffen, diese Aufgabe zu stemmen.