Der geförderte Ausbau mit Breitbandinternet über 50 Mbit/s ist in der Stadt Mittenwalde fast abgeschlossen. Im Zuge des vom Bund und Land geförderten Projekt des Landkreises wurde und wird auch eine Vielzahl von Haushalten in den Ortsteilen Schenkendorf, Krummensee und Gallun mit der FTTH-Technik versorgt. FTTH bedeutet, jede Wohneinheit erhält einen eigenen Glasfaseranschluss, der die alten Telefonleitungen aus Kupfer überflüssig macht. Mit der Technik sind stabile Verbindungen mit 1000 Mbit/s und mehr möglich. Schwankungen im Netz, wenn mal wieder alle Welt im Internet ist, gehören damit weitgehend der Vergangenheit an. FTTH ist die Technik der Zukunft.
Neben dem bereits erfolgten, geförderten Ausbau haben 3 Unternehmen aus dem Glasfasermarkt ihr Interesse an einem eigenwirtschaftlichen Ausbau im Stadtgebiet bekundet. Die Unternehmen Deutsche Glasfaser, DNS:NET und Open Infra, die bereits in anderen Kommunen Brandenburgs Glasfasernetze aufbauen, stellten sich im Februar den Fraktionsspitzen der Stadtverordnetenversammlung vor. Die Deutsche Glasfaser kündigte dabei an ab Mai mit den Arbeiten beginnen zu wollen. Eine sonst im Vorfeld übliche Vermarktung/Nachfragebündelung solle testweise parallel zu den Arbeiten erfolgen, um einen fertigen Ausbau noch bis Ende 2021 ermöglichen zu können. Der Ausbau wird nicht in den Ortsteile Schenkendorf-Krummensee und Gallun stattfinden.
Die Bewerber DNS:NET und Open Infra streben ein Modell mit vorheriger Nachfragebündelung an, um die Wirtschaftlichkeit des Ausbaus sicherzustellen. Sie bieten zudem nach Rücksprache mit der Stadt den Vollausbau bei Erreichen einer gewünschten Teilnehmer*innenquote (30-50%) an.
Einige Haushalte werden sich fragen warum jetzt noch ein Ausbau erfolgt, obwohl bereits schnelles Internet vorliegt. Ein Großteil des Stadtgebiets verfügt noch nicht über Glasfaser bis in die Wohnung. Das bedeutet dort kommt die Vectoring Technik zum Einsatz um Datenraten von 100 Mbit/s zu ermöglichen. Diese Technik arbeitet mit den vorhandenen z.T. 30 Jahre alten Kupferleitungen. Verbindungsabbrüche und langsame Verbindungen in Stoßzeiten sind bei dieser Technik auch weiterhin die Regel. Gerade in Zeiten von Corona, Home-Schooling, Home-Office und Streaming-TV sind stabile Glasfasernetze, die bis zu jedem Haushalt gehen essenziell.
Die Stadt strebt an, dass alle Ortsteile mit FTTH ausgebaut werden. Ziel muss ein Vollausbau sein, sodass alle Bürger*innen die gleichen Bedingungen vorfinden. Eine Zersplitterung in mit schnellem Internet privilegierte und nicht versorgte Bereiche soll möglichst verhindert werden. Um das zu erreichen, steht die Frage im Raum, ob und inwiefern die Stadt mit einem oder mehreren Unternehmen kooperieren soll. Diese Frage wurde nun am 22.03. wurde im Ausschuss für Tourismus und Stadtentwicklung erstmals öffentlich darüber diskutiert. Die Verwaltung legte, ergänzt durch Fragen der Bürgerinitiative „Schnelles Internet für Ragow“ eine Übersicht zu allen 3 Interessenten vor, die sowohl technische Aspekte als auch Produktangebote enthält. Die Informationen sind öffentlich über das Ratsinformationssystem (https://ris.mittenwalde.de/ti-stadt) einsehbar und liegen diesem Artikel bei.
Die Stadt bitte die Bürger*innen sich über die Vor- und Nachteile zu informieren. Rückfragen können Bürger*innen an gis@mittenwalde.de richten.