Ehemaliges Landschaftsschutzgebiet – die Rieselfelder
Seit über 100 Jahren präge die Rieselfelder um Boddinsfelde und Ragow unser Landschaftsbild. Heute engagiert sich der Naturschutzbund für die Erhaltung dieses Gebietes. Die Bestrebung geht dahin das Gebiet als Europäisches Vogelschutzgebiet auszuweisen. Denn über 60 Brutvogelarten sind hier anzutreffen. Davon stehen leider über 35 Brutvögel auf der Roten Liste der gefährdeten Arten des Landes Brandenburg. Hier brütet zum Beispiel der vom Aussterben bedrohte Wachtelkönig (ein Bodenbrüter). Er fliegt im Winter nach Afrika und kehrt dann zur Brutzeit dorthin zurück, wo er selbst aus dem Ei geschlüpft ist.
Noch bis zum Jahr 1990 dienten die Rieselfelder der Verrieselung (Wassertechnik) von Abwässern der Stadt Berlin. Nachdem man die Gefahr erkannte, dass dadurch das Grundwasser kontaminiert wurde, machte man diesem Verfahren ein Ende. So blieben die Flächen über 20 Jahre unbearbeitet.
Die Rieselfelder erstrecken sich von Boddinsfelde über Ragow bis nach Deutsch Wusterhausen auf einer Fläche von 620 Hektar. Bis 1999 gehörten sie zum Landschaftsschutzgebiet „Notte-Niederung“.
Übrigens führt auch der 140 km lange Paul-Gerhardt-Wanderweg vom Alexanderplatz Berlin durch die Rieselfelder bis nach Mittenwalde und Lübben. Den Eingriff des Menschens in die Natur versinnbildlicht der 11,4 km lange Rundwanderweg „Kulturlandschaften“ in Boddinsfelde und dem benachbarten Groß Machnow (gelber Punkt).
Töpchiner Seen - Kalkmoore in Brandenburg
Unser Naturschutzgebiet „Töpchiner Seen“ und seine Kalkmoore umfassen eine Fläche von 375 Hektar, es erstreckt sich über die Ortsteile Töpchin und Motzen. Zahlreiche Arten des Lebensraumtyps „Kalkreiche Niedermoore“ sind noch vorhanden. So kann man neben einer ganzen Reihe von Torfmoosen auch eine vom Aussterben bedrohte Flora und Fauna entdecken z.B. seltene Braunmoose.
Der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg gelang sogar ein botanischer Sensationsfund: der wohl größte Bestand des Echten Sumpfmooses im Land Brandenburg. Grund für die Artenvielfalt in den Mooren zwischen Töpchin und Waldeck, dem ehemaligen Sputendorf, sind die unterschiedlichen Wasser- und Nährstoffverhältnisse.
Die Töpchiner Seen sind über die Jahre kleiner geworden. Wo vor 50 Jahren noch feuchte Wiesen gemäht werden mussten, breiten sich heute Schilf und Gehölze aus. Durch eine kurze Trockenphase in den 1990er Jahre konnten sich viele junge Erlenbestände entwickeln.
Die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg engagierte sich stark im Naturschutzgebiet „Töpchiner Seen“. Sämtliche Pflegemaßnahmen in diesem Gebiet wurden von der Stiftung in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde, den örtlichen Landwirtschaftsbetrieben sowie den Grundstückseigentümern durchgeführt. So half zum Beispiel die Rückdrängung von Gehölzen und Schilf den Wasserhaushalt der Moore zu stabilisieren.
Sutschketal - Feuchtwiesen und Moore am Talgrund
Das Sutschketal liegt zwischen unserem Ortsteil Krummensee im Norden und Bestensee (Groß Besten) im Süden, es ist ca. 63 ha groß. Auf dem vermoorten Talgrund sind Feuchtwiesen, Landröhrichte, Erlenwälder und Moorflächen zu finden. Zum Teil sind die Reste von Trockenrasen erhalten geblieben. Dieser ist wichtig für die Wiederherstellung und den Erhalt der lichten Eichenwälder. Das besondere Augenmerk liegt hierbei auf der Zurückdrängung der Amerikanischen Traubenkirsche, da diese den einst lichten Wald mit ihrem Offenflächenbewuchs überwuchert. Alte Eichen werden wieder freigestellt, damit sie sich weiter entwickeln können.
Im Sutschketal engagieren sich der Naturpark Dahme-Heideseen und die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg. Im Rahmen des LIFE-Natur-Projekts „Sandrasen im Dahme-Seengebiet“ sollen von 2013 bis 2019 in 20 Natura-2000-Gebieten im Dahme-Seengebiet kalkreiche Sandtrockenrasen erhalten oder wiederhergestellt werden.