Kanu-Weltmeisterschaft in Duisburg
Lena Röhlings und Jacob Schopf holen Goldmedaille im Mixed-Zweier
Auf der Regattabahn im Sportpark Duisburg fand vom 23. bis zum 27. August 2023 die Weltmeisterschaft im Kanu-Rennsport statt. Über 2.000 Athleten aus 92 Nationen kämpften vor rund 13.000 Zuschauern um die begehrten Titel und Medaillen der International Canoe Federation (ICF). Für die deutschen Kanu-Asse war es eine erfolgreiche Heim-WM: Sie gewannen insgesamt 14 Medaillen (3 x Gold, 5 x Silber und 6 x Bronze) und holten 16 Quotenplätze für die olympischen Sommerspiele 2024 in Paris. Zum Kreis der glücklichen Sieger gehören Lena Röhlings (20) aus Mittenwalde/Mark und Jacob Schopf (23) aus Potsdam. Das Duo sicherte sich in einem packenden Finale am Abschlusstag den Weltmeistertitel im Mixed-Zweier.
Bereits am Donnerstag hatten sich die beiden mit der besten Vorlaufzeit direkt für das A-Finale am Sonntag qualifiziert. Sie konnten so den Zwischenlauf am Samstag umschiffen, um dann im Finale auf die Crews aus Australien, Spanien, Slowenien, Italien, Ungarn, Schweden, China und Großbritannien zu treffen. Alle Boote kamen sehr gut aus der Startanlage heraus und machten sich mit höchstmöglicher Schlagfrequenz auf die 500 m lange Wettkampfdistanz. Die 250 Meter-Marke passierte das deutsche Team mit einem hauchdünnen Vorsprung vor den Titelverteidigern aus Australien. Es folgten mehrere Konter der führenden Boote, die zeigten wie sehr jede Mannschaft den Sieg wollte. Die 18 Athletinnen und Athleten haben dem begeisterten und lautstarken Publikum bis zur Ziellinie ein hochspannendes Kopf-an-Kopf-Rennen geboten. Das Zielfoto brachte Klarheit: Das deutsche Boot siegte mit einer Zeit von 01:33.033 Minuten vor Australien (01:33.179) und Spanien (01:33.912).
“Wir haben mit Leidenschaft um diese Medaille gekämpft. Denn es war ein absolut emotionales Rennen für mich. Vor diesem Publikum will man doch einfach gewinnen”, fasst Schopf seinen Coup zusammen. Lena Röhlings verrät, wie es es aus ihrer Sicht zu dem Erfolg kam: “Unser Geheimnis war einfach, das wir uns vertraut haben, uns das Rennen gut eingeteilt haben und uns von niemanden irritieren ließen.”
Sowohl Lena Röhlings als auch Jacob Schopf starteten bei der WM auch in den olympischen Vierer-Rennen. Für Jacob Schopf endete das Finale am Freitag ebenfalls mit dem Sieg und Titel. Mit seinen beiden Weltmeistertiteln ist er der erfolgreichste deutsche Teilnehmer. Für Lena Röhlings endete das Vierer-Finale mit dem achten Platz. Nach der Silbermedaille bei der Europameisterschaft im Juli, hatten die Damen zwar nicht unbedingt mit einer Medaille, aber doch mit einer Platzierung im vorderen Mittelfeld gerechnet. „Das wichtigste Ziel, nämlich den Vierer für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, haben wir immerhin erreicht. Wir sind eine sehr junge Mannschaft und noch nicht so eingefahren, wie die siegreichen Nationen aus Neuseeland, Polen und Spanien. Wir haben aber den festen Willen, den Anschluss zu erreichen. Dafür werden wir hart trainieren“, blickt Röhlings optimistisch in die Zukunft.
Gelegenheit zum Feiern der deutschen Erfolge gab es noch nicht. Für die Nationalmannschaft ging es bereits am Montag nach Paris weiter. Dort findet auf der olympischen Regattastrecke von Mittwoch bis Freitag ein ICF-Worldcup statt. Trainer, Betreuer und mögliche Olympioniken wird unter Wettkampfbedingungen Gelegenheit geboten, sich mit den dortigen Bedingungen vertraut machen. Den Saisonabschluss bildet dann am kommenden Wochenende die Deutsche Meisterschaft in Köln.
Das Foto zu diesem Artikel wurden uns freundlicherweise vom Fotografen Thomas Lohnes zur Verfügung gestellt