Radeln für das INSEK Mittenwalde: 30 Grad, 30 Teilnehmer und weit über 30 Ideen zur Stadtentwicklung

Artikel von Tina Israel


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Radeln für das INSEK Mittenwalde: 30 Grad, 30 Teilnehmer und weit über 30 Ideen zur Stadtentwicklung

Am vergangenen Samstag, 25.06.2022 hatte die Stadt Mittenwalde und das Leipziger Planungsbüro IuImIsI STADTSTRATEGIEN zu einer 17 km langen Stadtentwicklungs-Radtour durch Mittenwalde eingeladen. Besucht wurden ausgewählte städtische Entwicklungsschwerpunkte. Wer nicht mitradeln wollte, konnte sich an den vier Stationen in Ragow, Mittenwalde, Krummensee und Motzen beteiligen. Diesem Aufruf kamen auf der Tour rund 30 Teilnehmer aus nahezu allen acht Ortsteilen nach.
  

Trotz drückender Hitze begleiteten rund 30 Teilnehmer die Radtour. Dabei wurde an den einzelnen Stationen über aktuelle Projekte, Entwicklungsszenarien und ortsteilbezogene Schwerpunkte und Ideen gesprochen. Am Hofladen der Märkischen Agrargenossenschaft in Ragow wurde die Bedeutung der Landwirtschaft und Ökologie für Mittenwalde erörtert und rege diskutiert. Neben den teilweise schwierigen Bedingungen für Landwirte, wurden die Nutzungskonflikte im Hinblick auf die Flächenkonkurrenzen deutlich. Dabei ging es um die allgemein gewünschte Dorf- und Gewerbeentwicklung, um wasser- und naturschutzrechtliche Belange sowie um die sozial- und umweltverträgliche Einbindung von infrastrukturellen Großvorhaben in den ländlichen Raum. Vor allem der Ruf nach Flächen für erneuerbare Energien wurde laut und wird bei der Untersuchung und Erstellung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (INSEK) eine wichtige Rolle spielen. Ebenso gewinnt das Einkaufen um die Ecke weiter an Bedeutung. Die Nahversorgung ist besonders in Ragow ein Thema. Obwohl Ragow der zweitgrößte Ortsteil der Stadt Mittenwalde ist, müssen die Ragower den Weg nach Mittenwalde oder Königs Wusterhausen auf sich nehmen. Ein Zustand der insbesondere für die älteren Menschen zu einer täglichen organisatorischen Herausforderung wird. Der Ortsvorsteher, Herr Schiballa, weiß um diese Probleme und möchte hieran weiterhin für Ragow arbeiten. Zudem wird die Fluglärmsituation in Brusendorf und Ragow die Stadt beschäftigen.

Für einen besseren Überblick sorgte das Planungsbüro vor Ort. Die bereits zur Auftaktveranstaltung erarbeiteten Stärken-und-Schwächen-Plakate sowie die ersten ausgefüllten Strategiekarten der Ortsteile, wurden kurzerhand mittels Leine hochgezogen und für alle sichtbar vorgestellt.


In Mittenwalde vor dem zukünftigen Gewerbegebiet „Hechtstücke II“, der zweiten Station der Tour, tauschten sich die Bürger*innen zu den Schwächen der Stadt in puncto Mobilität aus. Deutlich wurde dies auch bei dem Thema Öffentlicher Personennahverkehr. Die Fragen, die sich hierbei den Teilnehmern stellten, waren: Wie kommen wir zukünftig besser aus der Stadt Mittenwalde, auch in den benachbarten Landkreis und was kann die Stadt oder der RVS bewirken, um das alle Kinder mit dem ÖPNV bestmöglich zur Schule kommen? Eine Bürgerin aus Mittenwalde beklagte zudem die fehlenden Bushaltestellen und den städtischen Verkehr, welcher vor allem durch Ansiedlungen und Zuzug spürbar zugenommen hat. Auch ist eine mögliche Reaktivierung der alten Bahnstrecke von Königs Wusterhausen über Mittenwalde nach Zossen für die Mittenwalder eine gewünschte Alternative, um überhaupt vom PKW wegzukommen. Im gleichen Atemzug müssen Stadt, Kreis und Land den Radverkehr fördern. Ein mittelfristiger und konsequenter Ausbau der Radwege sowie die Förderung einer fahrradfreundlichen Radinfrastruktur trägt dazu bei, dass Bürger*innen von ihrem PKW aufs Fahrrad wechseln, so der Radverkehrsbeauftragte der Stadt Mittenwalde, Herr Michael Hübner.

Im Anschluss dieser offenen Diskussion ging es ins benachbarte Schenkendorf-Krummensee. Hier standen in erster Linie die Ergebnisse des ortsteilbezogenen Strategiespiels im Vordergrund. Im gemütlichen Beisammensein im Strandhaus Krummensee lauschten die Teilnehmer der Präsentation von Herrn Kohnert und Frau Trölenberg, Bürger des Ortsteils Schenkendorf-Krummensee. Die Schenkendorfer und Krummensee erhoffen sich durch die Erstellung eines Integrierte Stadtentwicklungskonzeptes in der Zukunft wichtige infrastrukturelle und soziale Wunschprojekte voranzutreiben. Genannt wurden der Bau eines Bürgertreffs, die Ortsgestaltung des Areals „Im Bruch“ am Krummensee, die Aufwertung der ehemaligen Mülldeponie sowie nachhaltige Verkehrslösungen in den touristisch genutzten Ballungsräumen am Krummensee. Leistungsanbieter, wie der Pferdehof Weiher sind daran interessiert, den Reittourismus in der Stadt zu fördern. Ausgeschilderte und aufgewertete Reitwege würden vielen Reitbetrieben in Mittenwalde die Chance bieten ihr Leistungsangebot auszubauen. Besonders die südlichen Ortsteile haben sich auf Reitferien und -ausflüge spezialisiert und würden hiervon profitieren. 

Ausgeruht und gestärkt ging es danach zur letzten Station am Hafen Motzen. In der kurzen Vorstellung des Ortes Motzen, durch den Ortsvorsteher Herr Müller, wurde die Bedeutung und das Potential des Gast- und Tourismusgewerbes für Motzen deutlich. In den frühen zwanziger Jahren vollzog sich ein Wandel im Einzugsgebiet des Motzener Sees. Die Ziegeleien hatten bis auf wenige Ausnahmen die Produktion eingestellt und neben sich ansiedelnden Kleingewerbe und der Landwirtschaft, wurde das Gebiet um den Motzener See erstmalig für Berliner als Ausflugsgebiet und Siedlungsgebiet interessant. Der Wunsch nach Nacherholung ist noch heute spürbar. Aus diesem Grund möchte Motzen weiterhin Räume für das sportliche Leben und touristische Angebot schaffen und weiterentwickeln – insbesondere um das Areal am Sportplatz, dem Strandbad Motzen und das Haus des Gastes. Aber auch das Leben von Senioren und jüngerer Generationen soll durch Wohnbau und soziale Projekte im Ort verbessert werden. Wie in anderen Ortsteilen der Stadt sieht auch der Ort Motzen in Sachen medizinischer Versorgung viel Luft nach oben. Hier hegt der Ortsbeirat den Wunsch das Stadtgrundstück an der Karl-Marx-Straße 40 mit einer Größe von rund 3195 qm für die Errichtung eines kleinen Ärztehauses oder den Bau von bezahlbaren Wohnraum zu realisieren. Der Ortsbeirat und der Heimatverein setzen sich zudem dafür ein, dass die Hafenentschlammung am alten Motzener Hafen schnellstmöglich umgesetzt wird und plädieren zugleich für die Förderung des Aktivtourismus auf und am Motzener See. Im benachbarten Ort Töpchin wurden bereits im vergangenen Jahr die Projekte Reaktivierung des Borstelsteges, Schaffung und Instandsetzung von Radwegen nach Teupitz, Motzen und Wünsdorf sowie die Ortsgestaltung im Kreuzungsbereich als zukünftige Schwerpunkte definiert.

Wir sind begeistert über die vielen Ideen, die trotz der hohen Temperaturen kreativ zusammengetragen werden konnten und hoffen weiterhin darauf, dass sich noch mehr Bürger*innen für unsere Stadtentwicklung begeistern und einbringen, so Bürgermeisterin Buße. Diese Möglichkeit besteht im direkten Austausch mit der Sachbearbeiterin für Stadtmarketing & Tourismus.
Frau Israel steht als feste Ansprechpartnerin rund um das Stadtentwicklungskonzept unter den

Ihre Stadtverwaltung Mittenwalde

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