- Die feierliche Einsetzung Paul Gerhardts folgte am 18. November 1651
- Am 30. November 1651 wurde Paul Gerhardt als Propst (1.Pfarrer) und Inspektor (Superintendent) an der St.-Moritz-Kirche in Mittenwalde eingeführt.
- So zog er im Dezember 1651 von Berlin nach Mittenwalde
- Mittenwalde war zu diesem Zeitpunkt geplagt durch Zerstörung, Hungersnot und der Pest
- Während seiner Mittenwalder Amtszeit erschien die vierte Auflage des von Johann Crüger (1598 -1662) Gesangbuches mit dem Titel „PRAXIS PIETATIS MELICA" mit 64 neuen Liedern von Paul Gerhardt
- Am 11. Februar 1655 heiratete er Anna Maria Berthold, die Tochter des Kammergerichtsadvokaten Andreas Berthold in Berlin
- Am 19. Mai 1656 wurde das erste Kind Maria Elisabeth in Berlin geboren
- Am 14. Januar 1657 starb seine Tochter Maria Elisabeth mit nur 8 Monaten und wurde in Mittenwalde beigesetzt
- Die Zeit in Mittenwalde war für Paul Gerhardt und seine Frau mit kummervollen Erinnerungen verbunden.
- Im Juli 1657 ging er als Diakon an die Berliner Nikolai-Kirche, wo er ganz 10 Jahre lang wirkte
- In Berlin kamen vier weitere Kinder Gerhardts zur Welt, doch nur Sohn Paul Friedrich (1662-1716) überlebte, drei der vier Kinder starben tragischerweise wieder im Säuglingsalter
- Die letzte Ausgabe der „PRAXIS PIETATIS MELICA" von Johann Crüger erschien 1661, es war die zehnte Edition mit inzwischen 90 Liedern von Paul Gerhardt.
- Wegen seiner streng lutherischen Überzeugung weigerte er sich, das kurfürstliche Toleranzedikt zu unterschreiben. Er verlor 1667 sein Amt.
- Als dann am 5. März 1668 auch noch seine Frau Anna Maria verstarb und er ab September 1668 kein Gehalt mehr bekam, verließ er Berlin.
- 1669 ging Paul Gerhardt im Alter von 62 Jahren mit seinem 7-jährgen Sohn Paul Friedrich nach Lübben
- Als strenger Lutheraner übernahm er die Aufgaben als Archidiakon an der Nikolai-Kirche Lübben
- Gedichtet hatte er in Lübben nicht mehr
- Am 27.Mai 1676 starb Paul Gerhardt in Lübben und wurde im Altarraum der Kirche begraben.
Heute:
Zu Ehren Paul Gerhardts ernannte Mittenwalde ihn zum Ersten Ehrenbürger, widmete ihn Geschichtstafeln und ein Denkmal an der St.-Moritz-Kirche, trägt seit 2018 offiziell den Beinamen Paul-Gerhardt-Stadt und berichtet im liebevoll gestalteten Heimatmuseum am Salzmarkt zu seinem Leben. Wer auf seinen Spuren wandeln möchte, sollte den 140 km langen Paul-Gerhardt-Weg erkunden. Der Weg verbindet die Wirkungsstätten Paul Gerhardts — von der Großstadt Berlin über das Dahme-Seenland hinein in den Spreewald.