um 1000 v. Chr.
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Auf der Landzunge am Westufer des Krummen Sees, dem heutigen Dorfplatz, befand sich eine bronzezeitliche Siedlung.
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1249
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Krummensee wurde in einer Urkunde erwähnt, mit der der Bischof von Brandenburg dem Kloster Lehnin das Recht zur Erhebung des Kirchenzehnten übertrug. Schon damals wurde im Ort Weinbau betrieben.
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um 1250
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Während der Ostkolonisation durch die Askanier entstand Schenkendorf als Runddorf um den heute noch vorhandenen Dorfanger. Unweit davon, auf dem sogenannten Kiez, hatte es bereits eine wendische Siedlung gegeben.
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1252
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Die gemeinsam regierenden brandenburgischen Markgrafen, die Brüder Johann I. und Otto III. verkauften Krummensee an das Kloster Lehnin.
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1315
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Heinrich Schenk von Schenkendorf (dem heutigen Sękowice bei Gubin), Begründer der Linie von Landsberg auf Teupitz, wurde als Besitzer Schenkendorfs genannt.
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1375
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Erwähnung Schenkendorfs mit 35 Hufen sowie Krummensees mit 30 Hufen und zwei Seen im Landbuch von Kaiser Karl IV.
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14. Jh.
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Auf dem Dorfanger wurde die Feldsteinkirche errichtet. Durch ihre Bauweise sollte sie vor allem als Gotteshaus aber auch als profaner Schutzraum nutzbar sein.
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1427
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Der Krumme See ging in den Besitz derer von Slywen (Schlieben) über, vorbehaltlich der Fischereirechte im See für die Dorfbewohner.
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1441
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Curd von Slywen wurde als Lehnsherr Schenkendorfs bezeugt.
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um 1500
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Die Schenken von Landsberg auf Teupitz und Seyda erwarben die Burg Wusterhausen samt zugehörigen Dörfern, darunter auch Schenkendorf und verkauften die Herrschaft Seyda.
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1501
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Die Brüder von Hohendorf wurden vom Lehnsherrn auf Burg Wusterhausen mit Krummensee und der freien Fischerei im See belehnt.
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1516
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Die Kirche wurde mit einem wertvollen Schreinaltar ausgestattet.
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1624
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Krummensee war ab dem sechsten Jahr des Dreißigjährigen Kriegs „ganz wüst und die Leute waren wegen großer Armut von den Gütern entlaufen“.
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1628/29
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Die Kaiserlichen Truppen unter Wallenstein überwintern in den Dörfern der Gegend und nahmen sich von der Landbevölkerung was sie brauchten.
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1637
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Mittenwalde und die umliegenden Dörfer wurden im Mai kurz nacheinander von Schwedischen und Kaiserlichen Truppen heimgesucht und verwüstet.
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1644
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Friedrich Müller, der Schwiegersohn des Bürgermeisters von Mittenwalde kaufte Krummensee und investierte in die Landwirtschaft. Zwei Bauern mit ihren beiden Söhnen waren im verlassenen Dorf wieder ansässig geworden.
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1648
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Johann Friedrich Freiherr von Loeben erwarb sich als Unterhändler des Kurfürsten von Brandenburg große Verdienste bei den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden, die in fürstlicher Art belohnt wurden.
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1655
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Christian Schenk von Landsberg auf Teupitz musste im Tausch gegen die von Friedrich Müller aufgekauften Schuldscheine Schenkendorf abtreten, anfangs wiederkaufsweise später erblich. Damit endete in Schenkendorf die Herrschaft der Dynastie, die dem Dorf ihren Namen gegeben hat
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1657
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Schenkendorf ging in den Besitz von J. F. Freiherr von Loeben über. Den beiden letzten von einst sechs ansässigen Hüfnern, die die Plünderungen des Dreißigjährigen Krieges überstanden hatten, stellte er Nutztiere und Saatgut für den Neuanfang zur Verfügung. Die Schenkendorfer Brauerei kam wieder in Gang.
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1660
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J. F. Freiherr von Loeben ordnete für die Kinder seiner Dörfer Groß Besten, Klein Besten, Körbis Krug, Pätz, Krummensee und Schenkendorf die Schulpflicht während der Wintermonate an.
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1663
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Während der mehrjährigen Instandsetzung und Renovierung der Kirche wurden die schießschartenähnlichen Fensteröffnungen auf das heutige Maß vergrößert.
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1667
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Am 16. Mai verstarb Johann Friedrich Freiherr von Loeben.
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1669
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Die als Anbau der Kirche hinzugefügte Sakristei mit einer Gruft wurde zu spät fertiggestellt. Die Gruft konnte nicht mehr als letzte Ruhestätte für Johann Friedrich Freiherr von Loeben dienen.
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um 1710
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Die Königliche Kammer Wusterhausen etablierte den Seidenbau in Schenkendorf.
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1717
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Krummensee und Schenkendorf gingen an Friedrich Wilhelm I. zur Herrschaft Wusterhausen über.
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1748
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An alle Ämter Preußens erging der Befehl zum Anbau von Kartoffeln.
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1790
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Zur besseren Umsetzung des 1763 erlassenen Königlich Preußischen General-Land-Schul-Reglements in Krummensee wurde der Büdner Kristian Krottisch verpflichtet, in seinem Haus die Dorfkinder zu unterrichten.
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1800
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Schenkendorf verfügte über einen Krug und eine Schmiede. Ein Brand zerstörte das Pfarrgehöft, Kulicks Bauernhof, ein Vierfamilienhaus und das Schulhaus.
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1803
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Auf dem Dorfanger in Schenkendorf wurde als Ersatz für das abgebrannte Schulhaus das sogenannte Küsterhaus mit Wohnung und Schulraum fertiggestellt.
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1805
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In Schenkendorf wurde die Aufhebung der Erbuntertänigkeit und die Dienstregulierung durchgesetzt.
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1807
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Nach Beendigung des Dritten Napoleonischen Kriegs, der hauptsächlich gegen Preußen gerichtet war, machten im September eine Bayerische und eine Würtembergische Kompanie des Rheinbundes Station in Krummensee und Schenkendorf und forderten ihren Tribut.
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1813
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Nach Napoleons Niederlage bei Großbeeren ging das Gut Schenkendorf an private Besitzer über, die in den Folgejahren mehrmals wechselten.
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1829
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Die königliche Regierung bewilligte für den Bau eines Schulhauses in Krummensee 680 Taler, 4 Silbergroschen und 3 Pfennig. Ein Jahr später gingen hier die ersten Kinder zur Schule.
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1837
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Mit einem Landbriefträger wurde Schenkendorf in das Postverteilnetz eingebunden.
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1840
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Krummensee bestand zusammen mit dem Marienhof aus 18 Wohnhäusern.
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1843
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Die Aufhebung der Erbuntertänigkeit und die Dienstregulierung wurde auch in Krummensee umgesetzt.
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1849
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Das Schenkendorfer Küsterhaus wurde erweitert.
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1860
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Schenkendorf hatte 195 Einwohner.
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1877
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Nach dem Fund eines abbauwürdigen Braunkohlenvorkommens begann in Schenkendorf der Bergbau, anfangs noch im Tagebau.
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1878
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Die Förderung der Kohle wurde nach 2.038 t bis zum Jahr 1882 unterbrochen.
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1879
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Schenkendorf wurde durch die Chaussee des Landkreises mit Königs Wusterhausen verbunden.
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1883
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Werner von Siemens beteiligte sich durch ein Pfändungsdarlehen an der Grube. Zugezogene Bergarbeiter mit ihren Familien prägten zunehmend die bis dahin überwiegend bäuerliche Bevölkerung des Ortes.
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1889
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In Schenkendorf wurde eine Postagentur eröffnet.
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1891
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Ein neues, größeres Schulgebäude an der Königs Wusterhausener Chaussee mit 2 Lehrerwohnungen und 2 Klassenräumen stand nunmehr zur Verfügung.
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1894
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Die Grube erhielt einen Eisenbahnanschluss, der die seit acht Jahren bestehende schmalspurige Pferdebahn zum Nottekanal ersetzte.
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1896
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Der Berliner Zeitungsverleger Rudolf Mosse erwarb Gut Schenkendorf. Die Villa diente als Sommersitz der Familie und als Begegnungsstätte.
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1899
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Das alte Küsterhaus auf dem Dorfanger in Schenkendorf wurde durch ein neues Backsteingebäude ersetzt. Dort unterrichtete man fast 60 Jahre lang die Schulanfänger, weil die große Schule von 1891 zu klein geworden war. Der Bergbau endete nach erneutem Wassereinbruch in die Grube. Insgesamt wurden hier mehr als 1,2 Mio. t Braunkohle gefördert.
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1909
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In Krummensee wurde vom Bauunternehmer Gustav Hensel auf einem Grundstück, dass der Ortsvorsteher Wilhelm Dommisch zur Verfügung stellte, ein neues Schulgebäude errichtet. Die Kosten betrugen 24.698,61 Goldmark.
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1914
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Das Ringen der Großmächte um geopolitische Interessensphären führte am 28. Juli zum Ausbruch des I. Weltkrieges mit 17 Mio. Toten.
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1918
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Novemberrevolution – Ende des I. Weltkrieges – Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann bzw. Karl Liebknecht.
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1920
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Am 20. März, während des Aufruhrs nach dem Kapp-Putsch, fielen Paul Pfeiffer, Franz Pelka und Karl Linke am Grünen Weg bei einem Scharmützel mit einer Kompanie der Schwarzen Reichswehr. Ihnen wurde auf dem Schenkendorfer Friedhof ein Ehrengrab gestiftet.
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1923
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Den zum Militärdienst ausgehobenen Männern Schenkendorfs, die im I. Weltkrieg gefallen waren, wurde ein Denkmal errichtet.
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1924
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Die Straße von Schenkendorf nach Krummensee wurde mit Großsteinen gepflastert.
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1925
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Die Einwohnerzahl Schenkendorfs war auf 1.157 gestiegen.
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1933
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Die Nationalsozialisten begannen, ihren Judenhass in die Tat umzusetzen. Zeitnah emigrierte die deutsch-jüdische Familie Lachmann-Mosse.
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1939
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Mit dem Feldzug gegen Polen löste Deutschland am 1. September den noch verheerenderen II. Weltkrieg aus. Schenkendorf hatte 1.946 Einwohner.
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1945
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Sowjetische Truppen rückten am 26. April während der Schlacht um Berlin und der Einkesselung um Halbe in Schenkendorf ein. Das Dorf hatte nach dem II. Weltkrieg nur noch 821 Einwohner. Auf dem Gut wurden 99 Flüchtlinge einquartiert, darunter auch Waisenkinder. Die Bodenreform führte zur Umverteilung des Großgrundbesitzes.
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1952
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Die SED beschloss u. a. die Kollektivierung der Landwirtschaft. Bald gründeten 11 Bauern in Schenkendorf eine LPG mit 64 ha genossenschaftlicher Pflanzenproduktion. Die Tierproduktion blieb aber vorerst privat.
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1953
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Fortan bis zum Ende der DDR wurden der Park und die Villa des Gutes zuerst von einer Einheit der Polizei und später der NVA genutzt.
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1958
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In Krummensee wurde eine LPG Typ I gegründet. 16 Mitglieder legten 163 ha Nutzfläche zusammen.
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1960
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Nunmehr 62 Genossenschaftsbauern bewirtschafteten in Schenkendorf 399 ha Nutzfläche. Auch die Tierproduktion erfolgte inzwischen genossenschaftlich
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1965
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Krummensee wurde am 1. Januar Ortsteil von Schenkendorf.
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1967
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Die LPGs Krummensee und Schenkendorf vereinigten sich. Etliche Jahre arbeitete man danach mit anderen LPGs in der Kooperativen Abteilung Pflanzenproduktion (KAP) zusammen. Daraus entstand eine neue, große LPG (P). Die Tierproduktion übernahmen die neu geordneten LPGs (T).
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1981
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Schenkendorf trat zusammen mit dem Ortsteil Krummensee dem Gemeindeverband Mittenwalde bei.
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1986
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Die große Schule in Schenkendorf wurde zum Kindergarten umgebaut.
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1989
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Die politische Wende in der DDR brachte die Berliner Mauer zu Fall.
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1992
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Schenkendorf und Krummensee gehörten nun zum neu gebildeten Amt Mittenwalde. Um den Zeppelinring entstand auf 26 ha der Gewerbepark Schenkendorf.
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1993
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Das „Schäferfeld“ mit 9 ha wurde als zweites Gewerbegebiet erschlossen. Durch die Kreisreform Brandenburgs bildeten ab dem 6. Dezember größtenteils die Landkreise Königs Wusterhausen, Lübben und Luckau den neuen Landkreis Dahme-Spreewald.
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1994
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In Krummensee begann die Bebauung des neuen Wohngebiets "Am Weinberg".
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1995
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Das 1933 zwangsweise aufgegebene Anwesen wurde an Rudolf Mosses Erben rückübertragen. Ottomar Berbig, bekannt als Graf Ottomar Rodolphe Vlad Dracula Prinz Kretzulesco, erwarb es danach von George L. Mosse.
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1996
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Die Fahrbahnsanierung in der Bauernreihe wurde fertig gestellt. Das Neubaugebiet "Waldring" entstand.
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2003
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Mit der Gemeindegebietsreform wurde Schenkendorf mit Krummensee am 26. Oktober ein Ortsteil der Stadt Mittenwalde. Das Amt Mittenwalde wurde aufgelöst.
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2009
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Durch Zwangsversteigerung erwarb ein Investor Park, Gutshof und Villa. Seitdem blieb das Anwesen ungenutzt und dem Verfall überlassen.
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2011
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Das Gebäude der Kita „Regenbogen“ wurde saniert und modernisiert. Im Gebäude entstand auch ein Clubraum für Jugendliche.
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2017
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Etwa 85% Nettofläche der beiden Gewerbeparks konnte belegt werden. Ein Dutzend Firmen, überwiegend aus der Transport-, Logistik- und Baubranche, haben sich angesiedelt und neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Sommerweg entlang der Verbindungsstraße Schenkendorf - Krummensee, der Straße am See sowie der Hauptstraße wurde gepflastert. Außerdem wurde in Krummensee ein befestigter Gehweg und außerhalb des Ortes ein straßenbegleitender Weg hergestellt. Am südlichen Ende des Krummen Sees wurde ein neuer Moorsteg zur Querung des Sutschketals errichtet.
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2018
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Der Jugendclubraum wurde für die Betreuung zusätzlicher Kinder umgebaut und in die Kita „Regenbogen“ integriert.
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2020
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Das modernisierte und erweiterte Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr wurde nach einjähriger Bauzeit seiner Bestimmung übergeben. Schenkendorf wurde an das Glasfasernetz angeschlossen.
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